Schneller rauchfrei mit E-Zigarette
Trotz umfangreicher Datenanalyse ermittelte ein britisch-neuseeländische Autorenteam des Reviews lediglich zwei aussagekräftige Studien zum langfristigen Effekt des elektronischen „Tabakersatzes“ auf den Nikotinkonsum. Beide Arbeiten verglichen den Einfluss von echter E-Zigarette und nikotinfreiem Pendant (Placebo) auf Abstinenzrate und Dosisreduktion in einem Gesamtkollektiv von 662 aktiven Rauchern.
Mit der echten E-Zigarette schafften es doppelt so viele Versuchsteilnehmer wie mit dem „Scheininhalator“ mindestens ein halbes Jahr ohne Tabak auszukommen. Auch die notorischen Weiterraucher profitierten von der elektrischen Version: Signifikant mehr Personen gelang es so, ihren Tabakkonsum wenigstens zu halbieren (36 % vs. 27 %).
E-Zigarette zum Aufhören? Datenmenge noch zu gering!
Unklar ist derzeit noch, wie der Effekt der E-Zigarette im Vergleich zu herkömmlichen Entwöhnungshilfen einzuschätzen ist. Die Autoren fanden hierzu nur eine Studie – darin zeigte sich hinsichtlich der Abstinenzrate kein signifikanter Unterschied zwischen der Nikotinapplikation mittels Pflaster oder elektronischer Zigarette. Bei der Dosisreduktion schien der Nikotindampf im Vorteil (61 % vs. 44 %). Die Nebenwirkungsrate des Elektrorauchens bewegte sich auf Placeboniveau.
Den analysierten Daten fehlt es an Qualität, monieren die Autoren. Insbesondere der Vergleich mit dem Nikotinpflaster erscheint ihnen zweifelhaft. Sie möchten deshalb ihre Ergebnisse nur als Hinweis verstanden sehen, dass die E-Zigarette das Aufhören erleichtert oder zumindest eine deutliche Reduktion des Konsums ermöglicht.
Quelle: Hayden McRobbie et al., The Cochrane Collaboration 2014; Issue 12: online first, DOI: 10.1002/14651858.CD010216.pub2