Übergewicht bei Frauen fördert Rheuma
US-Mediziner untersuchten den Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index (BMI) und dem Auftreten einer rheumatoiden Arthritis (RA) an zwei großen Versuchgruppen von insgesamt fast 220 000 Frauen.1 Alle zwei Jahre erfragten sie BMI-Änderungen. Im Verlauf von 2 765 195 bzw. 1 934 518 Personenjahren entwickelten 1181 Frauen eine RA. Übergewichtige und adipöse Teilnehmerinnen zeigten dabei ein erhöhtes Krankheitsrisiko.
Der Zusammenhang fiel noch stärker aus, wenn die RA vor dem 55. Lebensjahr diagnostiziert wurde. Und wer schon im Alter von 18 Jahren zu viele Pfunde mit sich schleppte, hatte ein um 35 % größeres Risiko, später an einer RA zu erkranken. Es scheint einen „dosisabhängigen“ Effekt von Adipositasjahren zu geben.
Als auslösenden Mechanismus vermuten die Kollegen die Freisetzung von Entzündungsstoffen in Fettzellen. Das alleine kann es aber nicht sein, heißt es in einem Editorial.2 Denn verschiedene andere Untersuchungen haben ergeben, dass dicke Männer kein höheres RA-Risiko tragen. Das deutet darauf hin, dass hormonelle oder andere geschlechtsspezifische Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen.
Quelle: 1. Bing Lu et al., Ann Rheum Dis 2014; 73: 1914-1922 2. Axel Finckh et al., a.a.O.: 1911-1913