Essen, das glücklich macht
Die richtige Ernährung fördert auch das psychische Gleichgewicht – das haben britische Forscher in einer grossen Untersuchung herausgefunden. Ihr Fazit: Unser psychisches Wohlbefinden verbessert sich mit jeder täglichen Portion Obst und Gemüse.
Täglich ein Äpfelchen – und schwupps, schon bin ich der glücklichste Mensch? Ganz so «billig» ist das Glück aus dem gesunden Gewächs leider nicht zu haben: Damit der Effekt spürbar wird, sollten es schon sieben Portionen Früchte und Gemüse à 80 Gramm sein. Laut den Wissenschaftlern lasse sich damit "der Höchststand von Glück und Wohlbefinden" erreichen.
560 Gramm Obst und Gemüse – ist das nicht sehr viel?
7 x 80 Gramm Obst und Gemüse – das macht 560 Gramm. Klingt nach sehr viel. Doch der Trick liegt in den kleinen, über den Tag verteilten Portionen. Dabei dürfte es (bei gleicher Gesamtmenge) keine Rolle spielen, ob es sieben Portionen sind oder nur fünf.
Ein durchschnittlicher Apfel oder eine Banane wiegt etwa 150 Gramm, eine ganze Salatgurke rund 400 Gramm, eine Tomate um die 100 Gramm. Um auf die für einen spürbaren Glückseffekt notwendige Mindestmenge Obst und Gemüse zu kommen, ist beispielsweise folgende Aufteilung denkbar: Eine Banane plus z.B. Erdbeeren im Müsli (150 Gramm), eine halbe Salatgurke als Salat zum Mittagsessen (200 Gramm), ein Apfel zwischendurch (150 Gramm) plus ein oder zwei Tomaten am Abend (100 bis 200 Gramm) – als Salat oder auf Vollkornbrot. Und schon ist die notwendige «Glücksmenge» Obst und Gemüse beisammen!
Die meisten essen (viel) zu wenig Gemüse und Obst
Für ihre Studie untersuchten die Mediziner von der Universität in Warwick (GB) die Essgewohnheiten von sage und schreibe 80 000 Menschen. Es zeigte sich, dass in Grossbritannien ein ganzes Viertel der Bevölkerung gar kein Gemüse oder nur eine einzige, meist kleine Portion am Tag konsumiert. Nur ein Zehntel der Briten verbraucht sieben oder mehr tägliche Portionen von etwa 80 Gramm.
Im Gemüse und in den Früchten steckt eine gewaltige Menge wichtiger und gesundheitsfördernder Pflanzenstoffe und Mineralien. Wer viel Gemüse und Obst isst, nimmt außerdem automatisch weniger Kohlenhydrate und Fett zu sich. Forschungsergebnisse zeigen auch, wie wichtig die in den verschiedenen Gemüsesorten enthaltenen Ballaststoffe für die Verdauung und andere Bereiche unserer Gesundheit sind. Es ist darum eine gute Idee, Gemüse nicht nur als Beilage zu den Hauptmahlzeiten zu sehen, sondern öfter mal als ihren Hauptbestandteil.
Mit diesen Lebensmitteln essen Sie sich glücklich!
Bananen: Die Banane hat unter den Früchten als Glücklichmacher eine Sonderstellung. Denn die Banane enthält nebst Magnesium und Kalium, die wichtig sind für unsere körperliche und geistige Fitness, auch besonders viel Tryptophan, eine Aminosäure, die zur Bildung des wichtigen Glückshormons Serotonin benötigt wird. Tryptophan kann unser Körper nicht selber herstellen, wir müssen es darum mit der Nahrung zuführen. Bananen sollten dennoch in Massen genossen werden, denn sie enthalten auch eine grosse Portion Energie in Form von Kohlenhydraten/Zucker.
Fisch: Hat kaum Kalorien und ist ein idealer Lieferant von Eiweissen für den Muskelaufbau. Auch Fischfleisch enthält das Tryptohan, jedoch vor allem die im Fischöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, denen Forscher jede Menge positive Effekte zuschreiben: den Schutz von Herz und Gefässen, Hemmung von Entzündungsprozessen und sogar Schutz vor Darmkrebs. Zudem sind viele Experten der Meinung, dass Omega-3-Fettsäuren zuverlässig die Stimmung heben.
Käse: Auch im Käse steckt – nebst wertvollem Eiweiss – eine Menge Tryptophan sowie ein weiterer Glücklichmacher: anregende Katecholamine, Hormone die unsere Stressresistenz erhöhen und trübe Stimmungen aufhellen können.
Nüsse: Die beliebten Samen von Schliessfrüchten regen die Bildung von Botenstoffen an, die für unser Gehirn wichtig sind. Nicht umsonst spricht man von «Studentenfutter»: Die Mischung aus tryptophanhaltigen Nüssen und zuckerhaltigen Rosinen macht’s. Übrigens: Speziell Erdnüsse enthalten viel Lezithin. Dieser Fett-Begleitstoff übernimmt in unserem Körper wichtige Aufgaben im Stoffwechsel. Zudem wird ihm zugeschrieben, dass er die Stimmungslage anheben und die Konzentrationsfähigkeit steigern kann.