21. Dez. 2018

Nahrungsergänzung im Aufschwung

FOTO: FCAFOTODIGITAL / GETTYIMAGES
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NEMs gewinnen als Umsatzbringer für Apotheken immer mehr an Bedeutung. Nicht umsonst stiegen die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent. (Pharmaceutical Tribune 21-22/18)

Klein und beschaulich stellt sich der österreichische Markt für Nahrungsergänzungsmittel (NEM) dar, zumindest auf den ersten Blick. Während in Deutschland im Jahr 2017 1,2 Milliarden Euro (zum effektiven Verkaufspreis) mit NEMs umgesetzt wurden, rund 66 Prozent davon wurden in Apotheken verkauft, kommen Österreichs Apotheken auf einen NEM-Umsatz von rund 252 Millionen Euro. Das ergibt eine aktuelle Auswertung des österreichischen Marktes von IQVIA Österreich für die Pharmaceutical Tribune. Legt man die vorhandenen Daten allerdings auf den Umsatz je Apotheke um, verschieben sich die Relationen dramatisch. Während die nicht ganz 20.000 öffentlichen Apotheken in Deutschland im Schnitt rund 40.000 Euro Umsatz mit Nahrungsergänzungsmitteln machen, liegt der Umsatz einer öffentlichen Apotheke in Österreich im Schnitt bei rund 180.000 Euro (inkl. Umsatzsteuer – USt).

Ein durchaus erkleckliches Zusatzeinkommen, wenngleich der prozentuelle Anteil am Gesamtumsatz einer Apotheke nicht dramatisch hoch ist (siehe Grafik). Wie die IQVIA-Auswertung zeigt, entfallen auf rezeptpflichtige Arzneimittel im Schnitt rund 79 Prozent des Umsatzes. OTC-Produkte kommen auf einen Umsatzanteil von 11,5 Prozent, gefolgt von den Nahrungsergänzungsmitteln, die einen Anteil von 4,7 Prozent ausmachen. In den Apotheken verkaufte Kosmetikartikel kommen auf einen Anteil von 2,45 Prozent – im Schnitt wohlgemerkt. Klar ist, dass diese Zahlen natürlich nicht auf jede einzelne Apotheke zutreffen. So werden manche, die das Thema Kosmetik forcieren, natürlich auf einen höheren Umsatzanteil kommen, während andere mit NEMs möglicherweise mehr Umsatz machen, weil ihnen dieses Thema näher liegt und sie auch Spezialberatungen anbieten.

NEMs mit stärkstem Wachstum

Noch einmal zurück zu den Marktzahlen für Nahrungsergänzungsmittel bzw. zu den hochgerechneten Verkaufszahlen von IQVIA Österreich. Während die Verkaufszahlen für den gesamten Markt im Zeitraum Oktober 2017 bis September 2018 um 1,4 Prozent stiegen, wiesen NEMs ein Plus von 4,2 Prozent auf. Ähnlich auch die Wachstumsziffern, die IQVIA Deutschland vor einiger Zeit für das Jahr 2017 vorgelegt hat. Sie konstatierten für den NEM-Gesamtmarkt ein Jahreswachstum von 4,2 Prozent bei den verkauften Packungen und von fünf Prozent beim Umsatz. Weniger gut entwickelte sich für Österreichs Apotheken der Bereich Kosmetik. Dieser verzeichnete im untersuchten Zeitraum einen Rückgang von 2,5 Prozent (siehe auch Tabelle).

Was die einzelnen Produktgattungen betrifft zeigt sich, dass innerhalb des Kosmetikbereiches (Personal Care) Spezialpräparate mit einem Gesamtumsatz von fast 27 Millionen Euro am häufigsten nachgefragt werden, gefolgt von Produkten für die Gesichtspflege, die es auf einen Gesamtumsatz von rund 15,6 Millionen Euro bringen. Bei den Nahrungsergänzungsmitteln wiesen Produkte aus dem Bereich der Mineralstoffe mit einem Umsatz von 31,8 Millionen Euro, den höchsten Anteil aus. Gefolgt von Produkten die dem Bereich Harnsystem bzw. Urologie für Männer zuzuordnen sind. Diese brachten es auf einen Umsatz von mehr als 19 Millionen Euro. Die Umsatzzuwächse in diesen beiden Produktkategorien lagen mit plus 9,2 Prozent (Mineralstoffe) und einem Plus von 9,4 Prozent deutlich über dem Wachstum des NEM-Gesamtmarktes (+ 4,2 Prozent).

Über IQVIA

IQVIA ist ein führender, globaler Anbieter von Informationen, innovativen Technologielösungen und Serviceleistungen im Bereich der Markt- und klinischen Auftragsforschung. IQVIA nutzt Daten und wissenschaftliche Methoden, um Akteure in der Gesundheitsbranche darin zu unterstützen, bessere Lösungen für ihre Kunden zu finden. Die österreichische Niederlassung unter der Geschäftsführung von Dr. Martin Spatz konzentriert ihre Aktivitäten auf Dienstleistungen in den Bereichen Marktforschung, Beratung und Kommerzialisierung sowie Auftragsforschung, die für den heimischen Gesundheitssektor von Interesse sind.