28. Feb. 2018

Crash-Diäten befördern Fett ins Herz

Eine MRT-Studie zeigt: Unter sehr deutlicher Kalorienreduktion kommt es zu einer transient verstärkten Fettaufnahme in den Herzmuskel. Die Konsequenzen sind unklar, klinische Daten fehlen. Herzkranken Personen raten die Studienautoren jedoch erst einmal zur Vorsicht. Crash-Diäten sollen durch extreme Kalorienreduktion raschen Gewichtsverlust gewährleisten. Mitunter kommen sogenannte Formula-Diäten zum Einsatz, bei denen alle oder nur einzelne Mahlzeiten durch artifizielle und nahezu kalorienfreie Shakes und Fertiggerichte ersetzt werden. Aktuelle Studien zeigen mit solchen Diäten gute Erfolge beispielsweise in der Behandlung des Typ-2-Diabetes.1

Diät sorgt für Tal- und Bergfahrt der Pumpleistung

Doch diese Diäten haben auch ihre Schattenseiten, wie eine kürzlich publizierte Studie zeigt.2 Konkret wurden in MRT-Untersuchungen des Herzens unter einer Diät mit 600 bis 800 kcal pro Tag nach einer Woche verstärkte Fetteinlagerungen in den Herzmuskel gefunden, die mit einer Reduktion der Pumpleistung einhergingen. Nach acht Wochen hatte der Fettgehalt des Myokards jedoch unter den Ausgangswert abgenommen und sich auch die Pumpleistung über den Ausgangwert hinaus verbessert. Ebenso wurden Verbesserungen von Insulinresistenz, Cholesterin, Triglyzeriden, Blutzucker und Blutdruck gefunden. Offensichtlich habe die rasche Kalorienreduktion zu Beginn der Diät dazu geführt, dass aus verschiedenen Körperregionen freigesetztes Fett in den Herzmuskel aufgenommen wurde, so Studienautorin Dr. Jennifer Rayner vom Oxford Centre for Magnetic Resonance der University of Oxford.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune