Erfolge und Beseitigung einiger Klarheiten
ÖGR 2017 – Die therapeutischen Möglichkeiten bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten dramatisch verbessert. Doch es sind gerade neue Therapien, die alte pathophysiologische Konzepte ins Wanken bringen und neue Fragen aufwerfen. (Medical Tribune 51-52/17)
Wie ein Märchen habe sich die Rheumatologie in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt, so Univ.-Prof. Dr. Josef Smolen, Leiter der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin III. Die rheumatoide Arthritis, damals meist chronische Polyarthritis genannt, verlief so bösartig, dass sie die Gelenke der Betroffenen innerhalb weniger Jahre so weit zerstörte, dass die Patienten nicht mehr gehen konnten und in den Verrichtungen des täglichen Lebens auf fremde Hilfe angewiesen waren. Smolen: „Die Krankheit konnte einen langsam umbringen und es gab nichts, das sie aufhalten konnte.“ Dies änderte sich vor rund 20 Jahren mit der Einführung der ersten Biologika. Vor 25 Jahren seien Patienten, so Smolen, oft bereits im Rollstuhl auf die rheumatologischen Abteilungen gekommen: „Das gibt es heute nicht mehr. Allerdings sehen wir nach wie vor auch Destruktion.“ Heute zählt es zu den wichtigsten Aufgaben der Rheumatologen, die Erkrankung so früh zu diagnostizieren, dass irreparable Schäden an den Gelenken vermieden werden können.