Gefährliche Missverständnisse
BISSPRÄVENTION – Hunde besser zu verstehen heißt, Kinder vor schweren Bissverletzungen zu bewahren. (Medical Tribune 51-52/17)
Auf den ersten Blick sind es unglaublich niedliche Bilder, die gerade zu den Feiertagen tausendfach in den sozialen Netzwerken geteilt werden: Kinder, die den Familienhund umarmen und dafür von ihrem vierbeinigen Freund herzhaft abgeschleckt werden. Doch während den meisten Facebook- und Instagram-Usern bei dem Anblick warm ums Herz wird, läuft es Experten eher kalt den Rücken hinunter. Und das hat nicht primär hygienische Gründe. Denn was für das ungeschulte Auge nach trauter Eintracht zwischen Mensch und Tier aussieht, ist dem Hund oft gar nicht angenehm. Der versucht seinem Unbehagen im Rahmen seiner Möglichkeiten durch Körperhaltung und Mimik Ausdruck zu verleihen. Werden diese Signale übersehen oder missinterpretiert, greift der Vierbeiner früher oder später zu drastischeren Mitteln und setzt seine Zähne ein. Dem Kind drohen dabei potenziell schwere Bissverletzungen im Kopfbereich, dem Hund eine Zukunft im Tierheim oder Schlimmeres.