Wie sich das alte Hirn zu helfen weiß

GEHIRNFORSCHUNG – Was tut sich im Alter in unserem Gehirn strukturell? Wie verändert sich dessen Funktion? Welche Faktoren schädigen das Hirn im Laufe eines Lebens, und welche begünstigen geistige Fitness? (Medical Tribune 50/17) 

Bei einer Lebenserwartung von über 80 Jahren kann man davon ausgehen, dass in Zukunft 20 bis 25 Prozent der Menschen kognitive Einschränkungen haben werden, die in vielen Fällen auch das Stadium der Demenz erreichen, ist Prof. Dr. Agnes Flöel, Leiterin der Klinik und Poliklinik für Neurologie in Greifswald, Deutschland, überzeugt. Abgesehen davon bedeute das Älterwerden der Gesellschaft auch, dass wir alle länger arbeiten – und noch im höheren Alter Umschulungen am Arbeitsplatz oder sogar Jobwechsel erleben werden. „Das heißt, lebenslanges Lernen ist gefragt, was insofern nicht ganz unproblematisch ist, als das Lernen im Alter teilweise schwerer fällt.“ Aber warum ist das so? Was tut sich im alternden Gehirn funktionell und strukturell? Wie sich in einer großen longitudinalen Studie* gezeigt hat, bleibt die sogenannte kristalline Intelligenz – sprich die verbalen und numerischen Fähigkeiten – relativ stabil. Die fluide Intelligenz hingegen – Lernen und Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und logisches Denken – nimmt ab. Die gute Nachricht: Die kristalline Intelligenz lässt sich durch Training auch noch im Alter steigern, und es ist möglich, sich diesbezüglich eine gewisse Reserve aufzubauen.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune