Palmöl in Lebensmittel: Greenpeace rät vor allem Kindern vom Verzehr ab
28.09.2017 – Die Umweltorganisation Greenpeace teilte am Mittwoch mit, dass sich das Testergebnis mehrerer palmölhaltiger Markenprodukte aus dem österreichischen Lebensmittelhandel als alarmierend herausgestellt hat. Es wurden teilweise sehr hohe Konzentrationen von gesundheitsgefährdenden, wahrscheinlich krebserregenden Schadstoffen gefunden, die besonders für Kinder gefährlich sein können.
Greenpeace ließ elf Lebensmittel, von denen acht Palmöl enthalten, von der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) testen. Darunter fanden sich Nougat-Aufstriche, Tortenecken, Tortenglasuren, Schokoladen, Margarinen und Packerlsuppen. In allen Produkten mit Palmöl wurden Schadstoffe gefunden.
Nachgewiesene Schadstoffe wie 3-MCPD, das von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) als möglicherweise krebserregend eingestuft wird oder Glycidol, welches im Rahmen der menschlichen Verdauung von Glycidyl-Ester frei wird, sogar als wahrscheinlich krebserregend. Daneben habe sich Glycidol als erbgutverändernd erwiesen, daher gäbe es für diesen Stoff auch keine tolerierbare Aufnahmemenge (TDI).
Laut Greenpeace wurden besonders hohe Werte von 3-MCPD-Ester sowie Glycidyl-Ester bei Erdbeerschokolade und Margarinen gefunden. Greenpeace-Umweltchemiker Herwig Schuster: „Wir raten dringend bis auf Weiteres vor allem bei Kindern vom Verzehr dieser Produkte ab. Ein Kind hat die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 3-MCPD-Ester bereits nach elf Gramm, also zwei Stückchen der getesten Erdbeerschokolade, erreicht.“ Dabei sei jedoch noch nicht berücksichtigt, dass Kinder und Erwachsene an einem Tag oftmals eine Vielzahl an weiteren palmölhaltigen Produkten konsumieren.
Den Konsumenten empfahl die NGO generell, soweit wie möglich auf Produkte mit Palmöl zu verzichten. Strenge gesetzliche Grenzwerte für die Schadstoffe 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester seien dringend notwendig.
Quelle: APAMED