Schimmelbildung in Wohnräumen auch im Sommer ein Thema
26.07.2017 – Schimmelbildung in Innenräumen kann gravierende Folgen für die eigene Gesundheit haben. Gerade im Sommer ist es aber natürlich verlockend, feuchte Keller oder muffige Wohnräume zu lüften, um eben einer möglichen Schimmelbildung vorzubeugen. Doch die unabhängige Plattform „MeineRaumluft.at“ warnt jetzt davor, dass falsches Lüften oftmals zum gegenteiligen Ergebnis führt.
Das Problem von Schimmel in Wohnungen und Gebäuden wird hauptsächlich in der Heizperiode wahrgenommen. Doch auch der Sommer biete hier ungünstige Voraussetzungen, denn die durchs Lüften eindringende warme, feuchte Luft trifft auf kühlere Stellen in den Räumen. Der Taupunkt wird unterschritten und es bildet sich wie im Winter Kondensat und somit die ideale Voraussetzung für Schimmelbildung.
Joseph Strauss, Professor für Pilzgenetik an der Universität für Bodenkultur Wien und am Campus Tulln sowie Plattformpartner von „MeineRaumluft.at“ beschreibt das im Sommer auftretende Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit vor allem im Keller als ideale Bedingung für Schimmelwachstum. „Wenn `Schimmelnahrung´ wie Bücher, Kleider, Schuhe oder anderes organisches Material im Keller oder anderen Räumen gelagert wird, kann es zu explosionsartigem Wachstum kommen. Schimmelsporen vermehren sich zumindest einmal pro Woche, jeder Quadratzentimeter kann bis zu einer Million Sporen bilden.“
Die Sporen sind es auch, die krank machen. Schimmelsporen aus einer Innenraumquelle stellen eine Schadstoffbelastung für deren BewohnerInnen dar. Bei sehr hohen Schimmelkonzentrationen und/oder einer hohen Empfindlichkeit der Betroffenen können neben Müdigkeit und Kopfschmerzen auch chronische Atemwegserkrankungen und allergische Reaktionen die Folge sein.
Experten von „MeineRaumluft.at“ raten zur raschesten Entfernung und zur Vorbeugung von Schimmelbefall. Denn abgesehen vom gesundheitlichen Standpunkt wäre dies auch ein hygienisches Problem und daher nicht zu tolerieren. Eine der häufigsten Ursachen für Schimmel wäre neben Baumängel oder –schäden falsches Lüftungsverhalten.
Thomas Schlatte von „MeineRaumluft.at“ appelliert bei Neubauten feuchtigkeitsregulierende Baustoffe und Wandbeschichtungen zu verwenden sowie auf Lüftungslösungen zu achten. Auch im Sommer sollte die Luftfeuchtigkeit in Räumen dauerhaft zwischen 40 und 60 Prozent betragen. Kontrollierbar wäre dies mittels Hygrometer. An schwülen warmen Tagen sollte nur nachts und in den frühen Morgenstunden quergelüftet werden. Durch vollständiges Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern würde in kurzer Zeit ein hoher Luftaustausch erreicht.
Quelle: APAMED