24. Juli 2017

Japans Umgang mit Demenz-PatientInnen

24.07.2017 – Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, steigt stetig. Wie in den westlichen Industriestaaten altert auch Japans Gesellschaft, fünf Millionen JapanerInnen seien bereits an Demenz erkrankt. ExpertInnen fordern ein Umdenken und haben teils kreative Projekte ins Leben gerufen, um die Lage der Betroffenen zu verbessern.

Eines davon ist die Tagesbetreuungsstätte „Las Vegas“, indem Senioren wie in einem richtigen Kasino – allerdings betreut von Pflegekräften und nur um Fantasiegeld – spielen und sich so geistig fit halten. Kaoru Mori, Betreiber der neu gestalteten Tagesstätte, kam aufgrund seiner Erfahrungen zu der Idee: „In herkömmlichen Altentagesstätten in Japan sieht es zumeist eher deprimierend aus. Manche Demenz-Patienten und andere Senioren empfanden die Betreuungsprogramme dort als eintönig und frustrierend, sie wollten nicht immer Papierfiguren falten oder Schablonen ausmalen.“

Die Tagesstätte ist gedacht, um Menschen aus ihrer Tristesse herauszuholen und ein ungewöhnlicher Versuch, mit einem Problem umzugehen, das dem fernöstlichen Land zunehmend Sorgen bereitet. Schätzungen zufolge wird 2025 jeder fünfte Bürger/jede fünfte Bürgerin über 65 Jahren von Demenz betroffen sein, sieben Millionen Menschen werden über 75 Jahre alt sein. Auch pflegen die Menschen in Japan ihre alten Eltern zuhause und müssen dadurch oftmals ihren Job kündigen. Pflegeurlaub ist kaum möglich bzw. wird er laut Masaki Muto von der International University of Health and Welfare Graduate School in Tokio nicht überall konsequent durchgesetzt.

Quelle: APAMED