Arsenverbindungen in Muttermilch nachgewiesen
20.07.2017 – Chemiker aus Graz haben erstmals organische Arsenverbindungen – wie sie etwa in manchen Fischen, Meeresfrüchten und Algen gespeichert werden und so auch in den menschlichen Körper gelangen können – in Muttermilchproben nachgewiesen.
Jeder Mensch nimmt Arsen, das als Spurenelement gilt, mit dem Trinkwasser und der Nahrung auf. Bereits seit Jahren untersucht die Arbeitsgruppe „Umwelt- und Spurenanalytik“ unter der Leitung von Kevin Francesconi und Michael Stiboller vom Institut für Chemie der Universität Graz, die in der Natur vorkommenden unterschiedlichen Arsenverbindungen, die teils ungefährlich, teils aber auch hochgradig giftig sein können.
Die Grazer Forscher haben nun rund 300 Muttermilchproben einer großen norwegischen Studie von Osloer KollegInnen ausgewertet, um zu klären, ob Arsen und seine Verbindungen auch in die Muttermilch gelangen. Glücklicherweise konnten die Forscher kaum toxisches, anorganisches Arsen nachweisen, sondern eine ganze Reihe unterschiedlicher Arsen-Lipide.
Grund zur Sorge bestehe anhand der Ergebnisse nicht. Die Gesamtkonzentration der in der Muttermilch entdeckten organischen Verbindungen habe durchschnittlich 0,5 Mikrogramm pro Kilogramm betragen. Der empfohlene Grenzwert liegt bei zehn Mikrogramm. Dennoch bestehe großer Forschungsbedarf, da die Auswirkungen und eine mögliche Toxizität von organischen Arsenverbindungen noch weitgehend ungeklärt seien.
Quelle: APAMED