Nationales Krebsregister in der Schweiz stößt auf Kritik
13.07.2017 – In der Schweiz werden Krebserkrankungen zukünftig vollständig und einheitlich erfasst. Zu dem vom Bundesrat vorgestellten Register regt sich nun allerdings Widerstand aus den Kantonen, sie warnen vor „teuren Datenfriedhöfen“.
Mit dem geplanten Register sollen Krebserkrankungen einheitlich registriert werden. Erhoben werden Basisdaten der betreffenden Person, Diagnose, Erstbehandlung und Krankheitsverlauf. Dies soll die Prävention, Früherkennung und Behandlung von Krebs verbessern.
Spitäler, ÄrztInnen und Gesundheitsinstitutionen sollen Krebsfälle nun einem der zwölf zuständigen kantonalen Register melden müssen. Die Daten werden danach in anonymisierter Form an das nationale Register weitergeleitet. In einem jährlichen Krebsmonitoring und vertiefenden Berichten erfolgt dann die Auswertung. Die Register werden von den Kantonen finanziert, diese üben im Gegensatz zur Politik, Krankenkassenverbänden, Patientenschützern und dem Ärzteverband FMH auch Widerstand.
Hautkritikpunkt der Kantone ist die umfangreiche Datensammlung, denn nicht die Datenmenge sei relevant, sondern deren Aussagekraft und Nutzen für die Prävention zugunsten der PatientInnen, so die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK). Zürich warnt sogar vor „großen und teuren Datenfriedhöfen“. Vor allem die Zusatzdaten, welche bei 50 Prozent der Krebsfälle laufend erhoben werden sollen, stoßen bei den Kantonen auf große Kritik. Auch stufen sie die Kosten gegenüber dem erwarteten Nutzen als zu hoch ein.
Quelle: APAMED