12. Juli 2017

Dr. Johanna Gebhart präsentiert die Ergebnisse der LATS Studie

Am Mittwoch, 12. Juli, präsentierte Frau Dr. Johanna Gebhart die Ergebnisse der Prospective Vienna Lupus Anticoagulant and Thrombosis Study (LATS).

Sehen Sie hier das Video mit Dr. Gebhart!

Koder S, Gebhart J et al., abstract ASY 37.1: Adverse Pregnancy Outcomes in Women with Persistent Lupus Anticoagulant – Experiences from the Prospective Vienna Lupus Anticoagulant and Thrombosis Study (LATS)

Hintergrund

Lupus Antikoagulans (LA) ist ein Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen

Ziele

Das Ziel war eine prospektive Analyse von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit anhaltend positivem LA.

Methoden

In der laufenden prospektiven Vienna Lupus Anticoagulant and Thrombosis Study (LATS) wurden 165 Patienten (82 % weiblich) während eines medianen Follow-ups über 9,2 Jahre beobachtet. 82 Frauen (60 %) waren beim Zeitpunkt, zu dem sie in die Studie aufgenommen wurden, im Gebärfähigen Alter (≤ 45 Jahren).

Resultate

Während des Follow-ups wurden 34 Ein-Kind-Schwangerschaften bei 21 Frauen beobachtet.
Eine der Frauen veranlasste einen Schwangerschaftsabbruch und eine Frau hatte eine Eileiterschwangerschaft. Diese Frauen wurden nicht in der weiteren Analyse berücksichtigt. 16 Frauen erlitten während 22 Schwangerschaften Komplikationen (65 %), bei 17 kam es zu spontanen Aborten (< 10. Schwangerschaftswoche (SSW): n= 11; 10.-24. SSW: n = 6). Fünf Frauen gebaren ≤ 34 SSW (vier davon aufgrund von Präeklampsie/HELLP-Syndrom). Zehn der Schwangerschaften verliefen ohne besondere Ereignisse mit Lebendgeburten ≥ 36. SSW. Weder Komplikationen in einer vorhergehenden Schwangerschaft (OR = 5,3, 95% CI: 0,3-82,8, p = 0,23), noch vorhergehende Thrombosen (OR = 2,0, 95 % CI: 0,2-16,6, p = 0,52) waren signifikant mit Schwangerschaftskomplikationen während des Follow-ups assoziiert. Frauen mit Komplikationen hatten höhere Baseline-Werte von anti-β2- GPI IgG Antikörpern als Frauen ohne Komplikationen (median: 53,5 vs. 23,7 GPL, p = 0,06).
Die Kombination aus niedermolekularem Heparin und niederdosiertem Aspirin (100 mg qd) haben zu den besten Schwangerschaftsergebnissen geführt.

Schlussfolgerungen

Das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen ist bei Frauen mit persistierendem LA sehr hoch. Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Notwendigkeit auf, Risikopatientinnen präziser identifizieren und bessere Behandlungsmethoden zur Verfügung stellen zu können.