28. Okt. 2016

Mutters Handgelenk schmerzt sehr

Illustration: Kim NovakFrau W. (35 J.) sitzt mit ihrem kleinen Sohn (13 Monate) auf dem Schoß bereits in Ihrem Sprechzimmer. „Mir tut mein linkes Handgelenk seit einiger Zeit so weh“, begrüßt sie Sie. „Leider wird es immer schlimmer. Max ist seit einiger Zeit recht anhänglich und will ständig getragen werden. Normalerweise trage ich ihn auf der linken Hüfte, um etwas tun zu können, das geht jetzt gar nicht mehr. Dann bekomme ich diese einschießenden Schmerzen im Daumen und dem Handgelenk. Sie müssen mir unbedingt schnell helfen. Wenn ich Max rechts trage, kann ich nichts arbeiten und im Haushalt bleibt alles liegen. Das geht nicht.“ Das linke Handgelenk zeigt daumenseitig eine leichte Schwellung und ist sehr druckempfindlich. Finkelsteinzeichen: positiv. Keine Vorerkrankungen bekannt, keine Dauermedikation. Frau W. stillt nachts noch. Woran leidet die junge Mutter und können Sie ihr rasch helfen?

“Lokale und systemische antiphlogistische Maßnahmen sind meist erfolgreich“

Foto: PrivatUniv.-Doz. Dr. Max Böhler, 
Evangelisches Krankenhaus Wien Währing
Die geschilderten Schmerzen der jungen Mutter und besonders der positive Finkelstein-Test sind pathognomonisch für die Tendovaginitis stenosans de Quervain, ein Engpasssyndrom des ersten Strecksehnenfachs am Handgelenk. Das durch Überbeanspruchung mit wiederholten Abduktions-Extensions-Bewegungen des Daumens sowie Seitwärtsbewegungen des Handgelenks verursachte Schmerzsymptom umfasst dabei zwei Sehnen des Daumens, die auf Grund einer Verdickung der Sehnenscheide ohne Hinweis für einen inflammatorischen Prozess in ihrer Funktion schmerzhaft eingeschränkt sind.

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