24. Okt. 2016

Gezielte Schulungen für den Umgang mit Defis

Programme für automatische Defibrillatoren im öffentlichen Raum tragen nur dann dazu bei, Leben zu retten, wenn es auch flächendeckende Erste-Hilfe-Schulungen gibt. Das zeigt eine französische Studie, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress in Rom präsentiert wurde.

Defibrillator

Große regionale Schwankungen bei Reanimations-Erfolgen

In der Studie wurde systematisch die Verfügbarkeit öffentlich zugänglicher automatischer Defibrillatoren pro 100.000 Einwohner und 1.000 Quadratkilometern sowie der Anteil von Personen in der Bevölkerung, die zumindest alle fünf Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren, erhoben. Es zeigte sich, dass die Verfügbarkeit von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren im Land äußerst ungleich verteilt ist, und dass viele französische Departements nicht in umfassende Defi-Programme investieren, bei denen nicht nur Geräte zur Verfügung gestellt werden, sondern auch die Schulung in der Bevölkerung sichergestellt ist.

Die Überlebensrate bei einem plötzlichen Herzstillstand hat eine enorme regionale Schwankungsbreite, von 0 bis 43,8 Prozent. Es zeigte sich, unabhängig von der Defi-Dichte, nur dann ein positiver Effekt auf die Überlebensrate, wenn auch ausreichend viele Menschen geschult sind. „Nur viele öffentliche Defibrillatoren anzubringen, ohne für entsprechendes Erste-Hilfe-Trainings zu sorgen, hat also keinen ausreichenden Nutzen“, so Studien-Koautorin Dr. Nicole Karam auf einer ESC-Pressekonferenz.

Quelle:
Karam N et al. Major disparities in public access defibrillation programs implementation: a French nationwide study. European Heart Journal ( 2016 ) 37 ( Abstract Supplement ), 1248

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