12. Juni 2016

Zika womöglich auch in Südeuropa

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Eine im Fachjournal EBioMedicine publizierte Studie schwedischer Forscher kam zu dem Ergebnis, dass das Zika-Virus im kommenden Sommer auch Südeuropa erreichen könnte.

Eine von Forschern um Joacim Rocklöv von der Universität Umeå durchgeführte Analyse von Reiseströmen, Temperaturen, vektorieller Kapazität und Reproduktionszahlen der Moskitos ergab, dass sich von Juni bis September aufgrund der klimatischen Bedingungen Aedes-Moskitos (Aedes aegypti und Aedes albopictus) auch in Teilen Südeuropas breitmachen könnten.

“Warme Klimazonen schaffen Bedingungen, unter denen sich von Moskitos übertragene Krankheiten verbreiten.” Joacim Rocklöv

Die vektorielle Kapazität hängt den schwedischen Wissenschaftlern zufolge von etlichen Parametern ab. Generell könne man aber davon ausgehen, dass wärmere Temperaturen die Geschwindigkeit, mit der weibliche Stechmücken beißen, die Moskitovirusvermehrung und somit auch das Risiko der Virusübertragung erhöhen. Die Präsenz etablierter Aedes-Moskitopopulationen, das wärmere Klima und die Reiseströme nach Europa könnten Südeuropa zu einem fruchtbaren Boden für das Zikavirus machen, so die Befürchtung.

Joacim Rocklöv, Mikkel Brandon Quam, Bertrand Sudre, Matthew German, Moritz U.G. Kraemer, Oliver Brady, Isaac I. Bogoch, Jing Liu-Helmersson, Annelies Wilder-Smith, Jan C. Semenza, Mark Ong, Kaja Kaasik Aaslav, Kamran Khan
Assessing Seasonal Risks for the Introduction and Mosquito-borne Spread of Zika Virus in Europe
EBioMedicine, available online 10 June 2016, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.ebiom.2016.06.009

Quelle: Universität Umeå