Wenn eine Wunde nicht heilen will …
Bei schlecht heilenden chronischen Wunden ist der blinde Griff in den Verbandschrank bekanntlich nicht die beste Wahl. Am internationalen Geriatriekongress im Mai in Velden wurde eine Kurzanleitung für ein strukturiertes Wundmanagement präsentiert.
Die meisten Wunden, die nicht heilen, bleiben bereits in der ersten Phase der Wundheilung, also der Entzündungsphase, stecken. Angelockt durch die zahlreichen chemotaktischen Stoffe zerschneiden Neutrophile, Makrophagen und Fibroblasten mit ihren Proteasen das frische Gewebe und die Wachstumsfaktoren immer wieder und sorgen damit für einen Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entkommen gibt. „Die Immunzellen sind auf Krawall gebürstet und nicht auf Aufbau programmiert“, beschreibt Priv.-Doz. Dr. Bernhard Lange-Asschenfeldt, Vorstand der Abteilung für Dermatologie und Venerologie, Klinikum Klagenfurt, diesen Zustand salopp. Nicht immer wird in diesem Fall richtig gehandelt. „Beim Herzinfarkt wissen wir genau, was zu tun ist. Bei der Versorgung von chronischen Wunden läuft hingegen leider vieles falsch.“ Kollegen, die nicht jeden Tag mit derartigen Problemen zu tun haben, empfiehlt Lange-Asschenfeldt ein fünfstufiges Vorgehen: