Dr. Stelzl: Das Bauchgefühl hat immer recht
Es gibt Tage, von denen man einfach instinktiv weiß: Das wird ein Sch…tag. Früher habe ich dann immer schon im Vorhinein gejammert: „I mog net, es zipft mi an“ et cetera et altera. Oder ich habe mich davor gefürchtet. Mittlerweise versuche ich es mit Positivmotivation. Ausgehend von der Annahme, dass ich durch Fürchten oder verfrühten Anzipf nur so etwas wie eine „Self fulfilling prophecy“ in Gang setze. Jetzt stelle ich mir vor, dass es ein ganz normaler und wunderschöner Arbeitstag werden wird mit interessanten Leuten, die ich treffen darf, guten Gesprächen und voll der sinnerfüllten Arbeit.
Die kleine prophetische Stimme im Hintergrund, die mir sagt: „Hör auf dein Bauchgefühl, das wird voll Kacke,“ versuche ich totzukriegen. Heute ist so ein Tag. Das kleine Migränchen, das sich in meinem Schädel eingenistet hat, versuche ich mit viel Paracetamol und schwarzem Kaffee auszutreiben. Als ich gehen will (unter Mitnahme des gesamten Flaschen-, Papier- und Plastikmülls der letzten Woche), stelle ich fest, dass der Aufzug wieder nicht funktioniert. Mittlerweile habe ich schon die Privatnummer des zuständigen Technikers. Und da wir uns derzeit jeden Tag unterhalten, denke ich, dass er irgendwann mein bester Freund werden wird. So viel Kontakt pflege ich nämlich nicht einmal mit meiner Mama. Statt zu fluchen schwebe ich lächelnd die Stiegen hinunter in den Müllraum.