Wenn’s den Sehnen zu eng wird
HEIDELBERG – Eine Patientin stellt sich mit Schmerzen im Daumen vor. Sie kann keine Wasserflasche mehr öffnen. Ein typischer Fall von Tendovaginitis stenosans de Quervain: Durch allzu häufiges Strecken und Beugen des Daumens beim Pipettieren in der Arbeit ist es zur Entzündung ihrer Strecksehnen gekommen und das Sehnenfach nun zu eng geworden.
Sehnenfächer bestehen aus derbem Bindegewebe, das die Natur perfekt auf die Größe der darin laufenden Sehnen angepasst hat. Bei einer Überreizung, einer Stoffwechselerkrankung, durch eine Hormonveränderung, z.B. bei einer Schwangerschaft, kommt es zum Anschwellen der Sehne. Sofort wird es im Kanal zu eng. Die Sehne reibt in ihrer Scheide, schwillt noch mehr an und der Schmerz nimmt zu, beschrieb Dr. Andrea Tandara von der Chirurgie der Universitätsklinik Heidelberg den Teufelskreis.