3. Okt. 2014

Orthopädie: Häufige Fußpathologien sanieren

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Die orthopädische Fußchirurgie stellt einen Spezialbereich innerhalb der orthopädischen Chirurgie dar. Operative Eingriffe sollten nach strenger Indikationsstellung durch ausgebildete Fußchirurgen bzw. in Fußkompetenzzentren erfolgen. Im Folgenden ausgewählte Pathologien mit Fokus auf orthopädisch-chirurgische Therapie.

Hallux valgus ( HV)

Die häufigste Pathologie im Vorfußbereich ist die HV-Fehlstellung (siehe Abb. 1a und 2a). Frauen – oft schon in sehr jungen Jahren – sind häufiger betroffen als Männer. Neben der störenden Kosmetik durch die Fehlstellung der Großzehe sind vor allem die Schmerzen im Großzehengrundgelenk durch ein zunehmend größer werdendes Überbein mit Druck- und Reibestellen im Schuhwerk das Hauptproblem. Diese Fehlstellung ist eine Blickdiagnose. Ursächlich für den HV werden erbliche Faktoren diskutiert, wobei durch das Tragen von unzweckmäßigem, zu engem Schuhwerk die Beschwerden und die Fehlstellung verstärkt werden können. Verfehlte konservative Therapie und chronischer Leidensdruck der Patienten führen schließlich zur operativen Korrektur der Fehlstellung. Das Ausmaß der knöchernen Fehlstellung wird durch eine konventionelle Röntgenaufnahme stehend in A.p.-Richtung ersichtlich. Die Wahl der Verfahren richtet sich hauptsächlich nach dem HVWinkel, das ist die Abweichung der Großzehenachse von der Achse des ersten Metatarsale (MT) und dem Intermetatarsalwinkel (IMT-Winkel) zwischen erstem und zweitem MT. Dementsprechend kommen Umstellungsosteotomien der proximalen Phalanx und des MT infrage.
Die Indikation zur Osteotomie der proximalen Phalanx richtet sich nach Auftrittsimulation nach erfolgter Korrektur der Position der MT und der Sesambeine, wobei varisierende basisnahe Osteotomie- sowie Schaftosteotomieverfahren die Optionen sind. Durch Entfernung eines medialen Keiles können je nach Position auch Rotationsfehlstellungen behoben werden. Die Osteotomie kann mit Zugschrauben, Staples oder einer einfachen resorbierbaren transossären Fixationnaht erfolgen.
Die Korrektur im Metatarsus erfolgt in erster Linie nach Größe des IMT-Winkels. Dementsprechend kommen proximale oder distale Umstellungen infrage.
Eine sichere und sehr häufige Variante mit einem breiten Einsatzspektrum ist die Chevron-Osteotomie (siehe Abb. 1b). Sie kann bei Fehlstellungen von einem IMT-Winkel von zehn bis 15 Grad je nach MT-Schaftbreite, aber auch darüber hinaus verwendet werden.
Ab einem IMT-Winkel von 16 Grad ist die Scarf-Osteotomie (siehe Abb. 2b) zu favorisieren. Abschließend an die verschiedenen Osteotomien steht eine mediale Kapselraffungsnaht (Cerclage fibreux) sowie nach erfolgten Hautnähten die Anbringung eines Redressionsverbandes. Nach den ambulanten oder tagesklinischen Eingriffen werden die Patienten am ersten postoperativen Tag sowie in weiterer Folge einmal wöchentlich nachkontrolliert. Nach vier Wochen und abschließender Röntgenuntersuchung werden sie aus den Routinekontrollen entlassen. Für die Dauer von vier bis sechs Wochen ist ein Vorfußentlastungsschuh zu tragen. Im Anschluss daran wird Physiotherapie und Schuheinlagenversorgung empfohlen.

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