Brustkrebs-Impfstudie ABCSG-34: Randomisierung abgeschlossen
Die Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group konnte mit dem Ende der Randomisierung einen Meilenstein in der innovativen Brustkrebs-Impfstudie ABCSG 34 erreichen.
Die österreichische Studiengruppe Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) führt seit 30 Jahren klinische Studien zum Mammakarzinom, kolorektalen Karzinom und Pankreaskarzinom durch. Bei der prospektiven, randomisierten, offenen, zweiarmigen, multizentrischen Phase-II-Studie ABCSG 34 erhalten prä- und postmenopausale Patientinnen mit primärem Mammakarzinom entweder eine Standard-Chemotherapie mit 8 Zyklen in konventioneller oder reverser Sequenz beziehungsweise eine endokrine Therapie. Die neuartige Immuntherapie soll das Ansprechen der neoadjuvanten Tumortherapie bei Brustkrebs verbessern. Die Rekrutierung der Probandinnen ist nun abgeschlossen.
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Die Brustkrebs-Impfstudie schließt 400 prä- und postmenopausale Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die eine moderne, präoperative Standardtherapie erhalten, die entweder eine endokrine Behandlung mit Letrozol oder eine Chemotherapie mit EC+T in reverser oder normaler Sequenz beinhaltet. Die Hälfte der Patientinnen aus beiden Therapiezweigen wird zusätzlich mit einer Immuntherapie mit dem Vakzin L-BLP25 (Tecemotide) behandelt. L-BLP25 besteht aus einem MUC1 Glykoprotein, einem künstlich hergestellten Peptid. Die Impfung ruft im Idealfall eine Immunantwort auf MUC1-exprimierende Tumorzellen hervor. MUC1 wird zu über 90 Prozent auf Mammatumoren exprimiert. Das Protein wird vor der Verabreichung in ein Liposom verkapselt, wobei diese liposomale Hülle die Erkennungsrate des Antigens durch das menschliche Immunsystem fördert.
Impfung soll neoadjuvante Therapie verstärken und Tumorwachstums hemmen
Die Probandinnen erhalten drei Tage nach einer einmaligen Infusion von Cyclophosphamid zur Anregung des Immunsystems die erste Vakzination, anschließend werden sie zwei Monate lang wöchentlich geimpft. Im Abstand von jeweils sechs Wochen folgende noch drei weitere Impfungen. Eine Woche vor der Operation des Primärtumors wird die letzte Impfung verabreicht. Der primäre Endpunkt der Studie ist die Response-Rate der Standardtherapie mit und ohne Immuntherapie, gemessen anhand des Residual Cancer Burden (RCB) bei der Operation, hieß es am Freitag in einer Aussendung.
Vakzine bei Lungenkrebs eher wirkungslos
Die Vakzine des deutschen Pharmakonzerns Merck hat bei Lungenkarzinomen wenig Wirkung gezeigt. Erst am 12. September versandte Merck eine Aussendung, in der es hieß, das Pharmaunternehmen stelle die weiteren Arbeiten für die Entwicklung als Vakzine gegen Lungenkrebs ein, denn die Ergebnisse einer Wirksamkeitsstudie seien enttäuschend gewesen. Das müsse aber nicht bedeuten, dass eine Anwendung bei anderen Krebsarten nicht einen Effekt zeigen könnte.
Quelle: APA, Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG)