Clearing-Stellen wären eine Chance
Österreich ist in mancher Hinsicht Vorreiter bei psychiatrischen Angeboten, etwa bei der Krisenintervention oder bei der Suizidprävention. Dennoch bleibt viel zu tun: Vor allem müssten Patientinnen und Patienten mit seelischen Erkrankungen rascher die für sie passende Versorgungsstruktur finden können, betont die Kärntner Psychiaterin Dr. Christa Radoš.
medonline: Wie lautet Ihre Empfehlung, damit Patientinnen und Patienten mit seelischen Erkrankungen möglichst rasch an die richtige Versorgungsstruktur und damit zu Diagnose und Therapie kommen?
Dr. Christa Radoš: Der kassenärztliche Raum hat aktuell in vielen Regionen nicht die nötigen Ressourcen für eine zeitnahe fachärztliche Versorgung. Dabei existiert ein deutliches Stadt-Land-Gefälle und ich höre nicht selten von monatelangen Wartezeiten auf Termine. Genau hier sehe ich einen Dreh- und Angelpunkt zur Verbesserung: Es kann und muss nicht immer die psychiatrische Ordination die erste Anlaufstelle sein.
Sobald jedoch klar wird, dass es sich um eine psychiatrische Erkrankung handelt, ist unsere fachärztliche Expertise unverzichtbar.