Tierische Künstler

Wir wollen die Kongresspause und Urlaubszeit mal für ein sommerliches Thema nutzen. Keine Angst, es geht nicht um die gesundheitlichen Gefahren der Hitzewelle, sondern etwas Erbaulicheres. Wie wäre es mit Kunst? Oder zumindest etwas, von dem manche behaupten, es sei so etwas Ähnliches wie Kunst….

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Eine der interessantesten Kunstausstellungen dieses Sommers findet in Niedersachsen statt: Nach Ausstellungen in Amsterdam und London präsentiert die südafrikanische Künstlerin Pigcasso – mit 500kg ein wahres Schwergewicht der Kunstszene – ihre großformatigen Bilder bis 23. September in der idyllischen Kleinstadt Hannoversch Münden. Mit Preisen zwischen 2.600 und 10.700 Euro sind die Kunstwerke der wohl berühmtesten Schweinedame der Welt allerdings nichts für kleine Brieftaschen. Dafür kann man dann mit Fug und Recht behaupten, ein Werk der teuersten tierischen Malerin der Welt zu besitzen: Im Dezember 2021 erwarb ein deutscher Kunstsammler Pigcassos Bild "Wild and Free" um 22.000 britische Pfund (umgerechnet knapp 26.000 Euro). Die im Alter von einem Monat vor der Schlachtung gerettete Künstlerin löste damit den bisherigen Rekordhalter Congo ab, einen Schimpansen, der durch die Malexperimente des Verhaltensforschers Desmond Morris Berühmtheit erlangte und dessen Bilder um 8000 – 9000 Euro gehandelt werden.

Neben Pigcasso und Congo gibt und gab es weltweit eine Vielzahl von weiteren Tieren, die gelernt haben, dass Farbe auf Leinwand eine Kombination ist, die sich eine Belohnung verdient. Doch ist das wirklich Kunst, was da in der Zusammenarbeit zwischen begeisterten Tierbesitzern oder Zoopflegern und ihren Lieblingen produziert wird? Gegenfrage: Ist das wichtig, ob man das als Kunst bezeichnen kann? Für Menschen, deren Kunstbegriff bei Rembrandt und Michelangelo endet, hat der kulturelle Weltuntergang ohnehin schon längst begonnen. Ob Wassily Kandinsky, Jackson Pollock oder Arnulf Rainer wirklich Kunst produziert haben, hat allen Zweiflern zum Trotz längst der Kunstmarkt entschieden. Was in Museen ausgestellt, von Auktionshäusern versteigert und von Sammlern gekauft wird, ist Kunst. Punkt. Kann man dem Zeitgeist widersprechen? So gesehen haben zumindest Congo und Pigcasso längst den Olymp der Kunst erklommen. Mehr zur Diskussion, ob Animal Art als Kunst bezeichnet werden kann, finden Sie unter affenbrut.de.

Wir wollen an dieser Stelle den philosophischen Diskurs nicht vertiefen, sondern Sie jetzt zu einer künstlerischen Erlebnisreise der besonderen Art einladen. In der folgenden Bilderstrecke möchten wir Ihnen ein paar tierische Künstler vorstellen und ein bisschen aus ihrem Leben erzählen. Wie gesagt, ein Sommerthema, das man nicht unbedingt tierisch ernst nehmen muss (oder doch?)…

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