So sollte die Diagnostik der Carotisstenose ablaufen
Viele Menschen leben mit einer mindestens 50%igen Carotisstenose. Von einem allgemeinen Screening rät die aktualisierte deutsche Leitlinie abermals ab. Wichtiger ist es, Verdacht zu schöpfen und gründliche Diagnostik zu betreiben. Ein Stethoskop reicht da nicht aus. (Medical Tribune 19-20/20)
Schon die Risikokonstellation eines Patienten kann den Verdacht auf eine extrakranielle Carotisstenose lenken. Besonders gefährlich für die Halsschlagader sind: aktueller Nikotinkonsum, höheres Lebensalter, männliches Geschlecht und bereits bekannte andere Manifestationen einer Atherosklerose (KHK, PAVK). Etwa 15% aller zerebralen Ischämien beruhen auf einem Verschluss oder einer mindestens 50%igen Stenose der A. carotis. Entscheidend für das Apoplexrisiko ist die Differenzierung zwischen symptomatischer und asymptomatischer Verengung. Diese beruht im Wesentlichen auf den Ein- und Ausschlusskriterien der Therapiestudien, heißt es in der S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extrakraniellen Carotisstenose.