Asymptomatische Mitralinsuffizienz: Empfehlungen mangelhaft
Die meisten Patienten mit schwerer primärer Mitralinsuffizienz müssen sich früher oder später einem Klappeneingriff unterziehen. Gerade bei asymptomatischen Betroffenen ist der optimale Zeitpunkt dafür umstritten. (Medical Tribune 13-14/20)
Etwa jeder Zehnte über 75 Jahre hat eine deutliche Mitralinsuffizienz. Bis eine klare Indikation für eine Intervention vorliegt, vergehen mitunter Jahre. Im Allgemeinen richtet sie sich nach Symptomen und Untersuchungsbefunden. Die derzeitigen Leitlinien zum Vorgehen beruhen aber oftmals auf Studien, die unterschiedslos symptomatische und asymptomatische Betroffene einschlossen. Ob man bei einem Kranken, der sich eigentlich gar nicht krank fühlt, ebenso zügig zum Skalpell greifen sollte wie bei fortgeschrittenen Insuffizienzzeichen, ist mindestens umstritten, schreibt das Team um Dr. Nir Flint vom Smidt Heart Institute am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles in seiner Übersichtsarbeit.