Gesundheitseffekte von bariatrischen Operationen
Obwohl bariatrische (metabolische) Operationen durch Induktion von Gewichtsverlust und Änderung der gastrointestinalen Physiologie das kardiovaskuläre Risikoprofil deutlich verbessern, sind die kardiovaskulären Outcomes weniger gut dokumentiert. Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie wurde nun bei 13.722 adipösen Typ-2-Diabetikern (davon 2.287 Patienten, bei denen eine bariatrische Operation durchgeführt worden war, und 11.435 Kontrollpatienten) die Auswirkung von bariatrischen Operationen auf das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse überprüft. Die Patienten wurden zwischen 1998 und 2017 in einer amerikanischen Klinik operiert. Diese Patienten wurden im Verhältnis 1:5 mit adipösen Diabetikern (BMI > 30) verglichen.
In die kardiovaskulären Ereignisse gingen Gesamtmortalität, koronare und zerebrovaskuläre Ereignisse, Herzinsuffizienz, Nephropathie und Vorhofflimmern ein. Beim Vergleich der operierten mit den nichtoperierten Patienten gab es keine Unterschiede in der Geschlechtsverteilung (65,5 % männlich, 64,2 % weiblich), im mittleren Alter (52,5 vs. 54,8 Jahre), im BMI (45,1 vs. 42,6), und im HbA1c (7,1 vs. 7,1 %). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 3,9 Jahre.
Am Ende der Nachbeobachtungszeit hatten 385 operierte Patienten und 3.243 nichtoperierte Patienten einen primären Endpunkt erreicht: kumulative Inzidenz nach acht Jahren 31 % bei den operierten und 48 % bei den nichtoperierten Patienten. In der Gruppe der Operierten verstarben 112 Patienten und bei den Nichtoperierten 1.111 Patienten mit einer kumulativen Inzidenz nach acht Jahren von 10 bzw. 18 % was einer Risikosenkung um 41 % entsprach.