25. Nov. 2019

Erfolg der oralen Desensibilisierung gegen Erdnüsse ist nicht von Dauer

Die meisten Erdnussallergiker vertragen nach einer oralen Desensibilisierung Erdnussprodukte zunächst deutlich besser. Die Schutzwirkung verschwindet allerdings, sobald die Allergenzufuhr unterbrochen oder reduziert wird. (Medical Tribune 48/19)

Als die gefährlichste Nahrungsmittelallergie gilt die Erdnussallergie. Denn in schweren Fällen können bereits geringste Allergenmengen lebensgefährliche Anaphylaxien hervorrufen, erläutern Prof. Dr. R. Sharon Chinthrajah vom Sean N. Parker Center for Allergy and Asthma Research an der Stanford University in Kalifornien und Kollegen.1 Außer einer strikten Allergenkarenz existieren bislang kaum wirksame Behandlungsalternativen. Nun prüften die Forscher, ob die Betroffenen nachhaltig von einer oralen Desensibilisierung profitieren. Die Wissenschaftler behandelten 95 Erdnussallergiker im Alter zwischen 7 und 55 Jahren über zwei Jahre hinweg oral mit hoch dosiertem Erdnussprotein. Nach diesem Zeitraum bestanden 80 Allergiker (84 %) einen standardisierten Provokationstest. Im folgenden Jahr erhielten 35 Patienten täglich eine geringere Allergendosis, bei 60 wurde die Desensibilisierung beendet. Anschließend tolerierten nur noch 37 % der mit reduzierter Dosis weiterbehandelten Patienten sowie 13 % der Personen, die die Allergenzufuhr beendet hatten, die Erdnussexposition.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune