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ICD-11: Neu-Klassifikation Beitrag zur besseren Awareness

Nach zwölfjähriger Entwicklungsarbeit wurde Ende Mai die elfte Revision der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD) beschlossen. Die ICD-11 umfasst 55.000 Krankheiten, Symptome und Verletzungsursachen. Sie tritt am 1. Januar 2022 in Kraft und katalogisiert auch Störungen, die bislang noch nicht als solche anerkannt worden waren. Die Neu-Kategorisierung psychischer Erkrankungen könnte helfen, das Bewusstsein für seelische Leiden zu erhöhen. Zudem lässt sie auf eine weitere Entstigmatisierung hoffen. (CliniCum neuropsy 3/19)
Gerade die Veröffentlichung der Informationen zur Neufassung der ICD verdeutlicht, wie wichtig exakte Recherche ist: Mehrere Nachrichtendienste und in der Folge auch Medien berichteten im Mai dieses Jahres, ab nun werde „Burn-out“ als Krankheit anerkannt. Tatsächlich hält die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer Information vom 28.5.2019 (www.who.int) fest, dass Burn-out in der 11. Revision der ICD als berufsbezogenes Syndrom – und nicht als Erkrankung definiert wird.