Vorhersage der postoperativen Leberfunktionsstörung mit microRNA-Signaturen
Leberversagen ist die schwerste Komplikation nach einer Leberteilresektion bei Leberkrebs. Bisher waren nur zeitaufwändige und teure Tests für die Risikoabschätzung vor einer Operation verfügbar. Jüngst konnte jedoch eine Forschungsgruppe um Prof. Dr. Patrick Starlinger von der chirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Wien in einer Studie zeigen, dass bestimmte microRNA-Signaturen Potenzial für eine verlässliche Vorhersage einer postoperativen Leberfunktionsstörung bei Lebertumoren haben. Die Ergebnisse wurden im Februar dieses Jahres in der Fachzeitschrift „Hepatology“ veröffentlicht. Wir haben mit Prof. Dr. Starlinger über die Forschung zu Lebertumoren und über seine Arbeit gesprochen.
In der Onkologie sind Therapien heute meist auf den Patienten und seine jeweilige Erkrankung zugeschnitten, eine individuelle Anpassung, bei der Biomarker eine entscheidende Rolle spielen, wie Starlinger auch hinsichtlich der Therapie-Entscheidung speziell bei Lebertumoren erklärt. Der onkologische Chirurg erläutert die Gefahr des postoperativen Leberversagens sowie die Chancen, die der neue Ansatz seiner Forschung zur Risikoabschätzung birgt, und gewährt einen Ausblick auf zukunftsnahe Entwicklungen auf diesem Gebiet.