Was der e-Impfpass bringt
Durchimpfungsraten sind in Österreich wieder in aller Munde. Ihre Berechnung ist derzeit jedoch alles andere als simpel. Der e-Impfpass soll das ändern – und gleichzeitig den papierenen Impfpass als Dokumentation ablösen sowie an ausstehende Impfungen erinnern. Ein Beispiel aus Finnland zeigt außerdem, dass ein Impfregister wie der e-Impfpass helfen kann, Impflücken zu schließen.
Bis 2015 erfolgte die Berechnung österreichischer Durchimpfungsraten mithilfe einer aufwendigen Analyse der Aufzeichnungen aus den Bundesländern zu administrierten Impfdosen pro Jahrgang. Mit dieser Übung konnte zwar die kumulative Durchimpfungsrate berechnet werden, andere Faktoren wie Immigration, Emigration, Tod wurden jedoch nicht berücksichtigt. Neben Unmengen an Schreibarbeit hatte diese Art der Berechnung noch weitere Nachteile, etwa, dass die Ethikkommission regelmäßig vor der Herausgabe von detaillierteren Daten involviert werden musste. Seit 2016 wird ein dynamisches agentenbasiertes Simulationsmodell herangezogen, mit dem Bioinformatiker an der TU Wien die Durchimpfungsraten des Vorjahres berechnen können, in denen auch Bevölkerungsveränderungen realitätsgetreu abgebildet sind. 2020 soll sich diese Vorgangsweise wieder ändern: Dann soll der e-Impfpass den komplizierten Prozess vereinfachen. Auf der Auftaktveranstaltung zur Europäischen Impfwoche Ende April 2019 stellte PD Mag. Dr. Maria Paulke-Korinek, PhD, vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz diesen vor.