Arbeit lenkt ab und heitert auf

Endlich ist der Frühling da! Die Arbeit ist etwas weniger und etwas leichter geworden, wir hatten drei Tage frei und genossen die Sonne am Berg mit ausgedehnten Spaziergängen. Wir waren gesund, wir waren glücklich. Das Leben war einfach schön! Also kam, was kommen musste: ein Infekt. Nichts Schlimmes. Nur eine Laryngitis. Ich verbrachte eine Nacht mit dem Gefühl, demnächst zu ersticken, und die nächsten Arbeitstage damit, mit meinen Patienten zu flüstern. Reden geht einfach nicht. Dazu gesellte sich dann ein ganz banaler Schnupfen, der sich ohne Sinusitis aber einsam fühlte. Stirn- und Kieferhöhlen blieben relativ frei, aber irgendwo aus der Mitte meines Schädels rinnt der Schlatz in bisher nie gekannten Mengen.

K wie Krankenstand

Jetzt liege ich in der Nacht wach, weil ich wahlweise keine Luft bekomme, furchtbar husten muss oder einfach Schlatz schlucke. Literweise. Hat Nebenhöhlenrotz eigentlich Kalorien? Wenn ja, brauche ich die nächsten 24 Stunden sonst nichts mehr. Solche und ähnliche völlig sinnlose Gedanken durchziehen mein Hirn, während ich eine erträgliche Liegeposition suche und dem Viertelstundenschlag der alten Uhr im Nebenzimmer lausche. Ich verblöde demnächst. Oder bin schon verblödet. Ganz sicher bin ich mir da nicht mehr. Sogar das Katertier ist aus dem Schlafzimmer ausgezogen, weil es meine Unruhe nicht mehr erträgt. Ich versteh’s ja. Ich würde mich ja auch verlassen, wenn ich die Wahl hätte.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune