Chirurgen schneiden beim Golf am besten ab
Hat man es als Arzt geschafft, ist man reich, fährt Porsche und spielt Golf – oder? Gal Koplewitz von der Harvard Medical School und seine Kollegen wollten das Vorurteil schwarz auf weiß bestätigt sehen. Sie analysierten die Datensammlung der United States Golf Association, in der amerikanische Amateur-Golfer ihr Handicap gerne zur Schau stellen. Gefunden haben sie dort allerdings nur 41.692 der knapp eine Million US-Mediziner, das sind gerade mal 4,1 Prozent – jene, die ihr Hobby lieber für sich behalten, mal ausgenommen.
Ärzte haben weniger Zeit zum Golfspielen
Dass sie im Vergleich zur nicht-ärztlichen Konkurrenz mit einem leicht unterdurchschnittlichen Handicap spielten, hat vielleicht damit zu tun, dass Ärzte nicht ganz so viel Zeit auf dem Grün verbrachten. Im Schnitt 15 Spiele in sechs Monaten hatten die golfenden Kollegen verzeichnet, bei den Frauen waren es zwölf.
Einige Einschränkungen „in der Regel“ sollte man allerdings machen, weil sich die einzelnen Fachsparten erheblich unterschieden. Am häufigsten sind – Achtung, Vorurteil! – orthopädische Chirurgen, Urologen, plastische Chirurgen und HNO-Ärzte auf dem Grün zu finden.
Die schneidenden Fächer stellten mit ihren technischen Fertigkeiten ihre Kollegen in den Schatten – zumindest auf dem Grün: 14,7 betrug das Handicap der Gefäßchirurgen, mit über 17 schnitten Endokrinologen, Dermatologen und Onkologen ab. Insgesamt sind sie aber alle eher unteres Mittelmaß. Um zu den Stereotypen zurückzukehren: Der typische Arzt auf dem Golfplatz ist männlich und zwischen 60 und 70. Frauen machten nur 10,5 Prozent der Golfenden aus.