Zwangsstörung: Kontrolle ist gut, Vertrauen besser
Der 31. CINP-Weltkongress in Wien gewährte Einblicke in die Genetik und Neuroanatomie von Zwangsstörungen (obsessive compulsive disorder, OCD), lieferte einen Überblick über gängige sowie rezente Therapieoptionen und kündigte diesbezüglich Neuerungen in der ICD-11 an. (CliniCum neuropsy 6/18)
Ausgeprägte Zwangsstörungen (obsessive compulsive disorder, OCD) können mitunter zum Kündigungsgrund durch häufige Verspätung, Abwesenheit oder anderweitig unpassendes Verhalten werden. Eine Studie aus dem Jahr 1995 kommt sogar zu dem Ergebnis, dass eine erkrankte Person im Laufe ihres Lebens durchschnittlich drei Jahresgehälter durch die Zwangserkrankung einbüßt (Hollander et Wong, 1995). Nicht umsonst zählt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) OCD in Sachen Lebensqualität und Einkommensverlust zu den zehn am stärksten beeinträchtigenden psychischen Erkrankungen weltweit. Bei dem zweijährlich stattfindenden Collegium Internationale Neuro-Psychopharmacologicum (CINP) stand heuer unter anderem dieses Stiefkind der Psychiatrie im Rampenlicht.