Folgen der Neuroborreliose

Dänische Forscher haben die langfristigen Folgen einer Neuroborreliose untersucht. Dazu wurden alle 2.067 Personen, bei denen zwischen 1986 und 2016 eine Lyme-Neuroborreliose diagnostiziert worden war, analysiert. Die Diagnose Neuroborreliose beruhte auf einem positiven intrathekalen Antikörperbefund auf Borrelia burgdorferi und der klinischen Diagnose einer Lyme-Borreliose. Die Patienten wurden mit 20.670 Kontrollpersonen verglichen. Patienten mit Neuroborreliose hatten keine höhere Mortalität als die Allgemeinbevölkerung. Sie hatten allerdings ein dreifach erhöhtes Risiko für hämatologische Erkrankungen und ein um 49 % erhöhtes Risiko für Hautkrebs. Die Zahl der Krankenhauskontakte war fünf Jahre nach Diagnosestellung nicht erhöht, auch die Zahl der Krankenstandstage, die Arbeitslosenrate, das Einkommen, die Wahrscheinlichkeit der Frühpensionierung und die Zahl der Kinder waren nicht verändert.

Obel N et al., BMJ 2018; 361: k1998

Für die Praxis
Eine verifizierte Diagnose einer Lyme-Neuroborreliose hat mit Ausnahme eines erhöhten Risikos für hämatologische Erkrankungen und Hautkrebs keine wesentlichen nachteiligen langfristigen Auswirkungen.

 

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune