10. Okt. 2018Tourette-Syndrom

Aktuelle Therapieansätze

Foto: ivannna/GettyImages
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Das Tourette-Syndrom zeichnet sich durch die Kombination aus motorischen und vokalen Tics aus und beginnt in der Kindheit oder Jugend. Tics selbst werden nach DSM-5 als „plötzliche, schnelle, sich wiederholende, unrhythmische motorische Bewegungen oder Lautäußerungen“ beschrieben.1 1885 wurden durch Georges Gilles de la Tourette neun Fälle detailliert beschrieben, und die Namensgebung geht auf ihn zurück. (CliniCum neuropsy 4/18)

Bereits in der ersten Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual (DSM) wurden Tics als Störungsbild aufgenommen. Im aktuellen DSM-5 werden die Tic-Störungen unter den Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung eingeordnet. Neuerungen betreffen die Namensgebung und einzelne Kriterien. So wird die „chronische“ Tic-Störung jetzt als „persistierende“ und die „vorübergehende“ als „vorläufige“ Tic-Störung umbenannt. Alle Tic-Störungen bleiben rein klinische Diagnosen, und diagnostische Schritte dienen vor allem dem Ausschluss anderer organischer Ursachen. Tics werden nach ihrer Art in motorische oder vokale und hinsichtlich ihrer Komplexität in einfache oder komplexe Tics unterteilt. Epidemiologischen Untersuchungen zufolge liegt das Tourette-Syndrom mit etwa 0,85–1 Prozent Prävalenz deutlich häufiger vor, als man gemeinhin annehmen würde. Tics gehören zu den häufigsten neuropsychiatrischen Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter und treten bei etwa 10–15 Prozent aller Grundschüler auf. In der Geschlechtsverteilung zeigt sich eine Häufung beim männlichen Geschlecht (etwa 2–4:1).

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy