Die erste Säule: Anämiekorrektur

Bei renaler Anämie darf nicht auf den Eisenstatus vergessen werden.
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Durch eine rechtzeitige Korrektur der Anämie lassen sich nicht nur Blutkonserven einsparen: eine präoperativ bestehende Anämie ist ein unabhängiger Risikofaktor für Morbidität und Mortalität. (CliniCum 9/15) 

Der Referenzwert des Hämoglobinspiegels beträgt für Frauen 12g/ dL und für Männer 13g/dL, Werte darunter werden als Symptom einer Anämie gewertet, und diese wiederum bedeutet eine starke Kreislaufbelastung, berichtet Univ.-Prof. Dr. Heinz Gisslinger, Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien. „Bei chronischen, also mehr als sechs Monate lang bestehenden Anämien im Rahmen anderer Grunderkrankungen kommt es zwar zu gewissen Anpassungsprozessen, dennoch sollte vor größeren Operationen der Hämoglobinwert angehoben werden.“  Idealerweise erfolgt die Korrektur bis in den Normbereich, bei Patienten mit chronischen Anämien zumindest auf den individuell besten Wert. „ Bei einer zu raschen Anhebung des Hämoglobins könnte es zu Veränderungen der Fließeigenschaften des Blutes und damit zu erhöhter Thromboseneigung kommen, 10g/dL sollten jedoch das absolute Minimum sein“, erklärt Gisslinger.

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