18. Juni 2018

Ankylosierende Spondylitis: Anti-TNF und NSAR in Kombination?

Eine post hoc Analyse von Daten einer Kohortenstudie legt nahe, dass NSAR bei ankylosierender Spondylitis nicht nur die radiologische Progression reduzieren, sondern auch in Kombination mit Anti-TNF Biologika Vorteile bringen. Allerdings dürften in dieser Hinsicht nicht alle NSAR gleich sein.

Arzt untersucht die Hand eines Patienten

Nicht Steroidale Antirheumatika (NSAR) werden bei ankylosierender Spondylitis erfolgreich eingesetzt. Ob sie die radiologische Progression beeinflussen, ist allerdings nicht bekannt. Dies gelte auch für die ebenfalls bei AS indizierten TNF-Inhibitoren, so Dr. Lianne Gensler von der University of California. Gensler: „Wir wissen auch nicht, ob diese beiden Medikamentengruppen interagieren und ob es hinsichtlich der Wirksamkeit Unterschiede zwischen den verschiedenen NSAR gibt.“ Erste Ansätze zum Schließen dieser Evidenzlücke liefert eine retrospektive Analyse einer Kohortenstudie, die den Fragen nachging, welche Wirkungen TNFi und NSAR auf die radiologische Entwicklung einer AS haben und ob sich Celecoxib in seiner Wirkung von anderen NSAR unterscheidet.

In die Studie wurden Patienten aus der PSOAS-Kohorte (Prospective Study of Outcome in Ankylosing Spondylitis) eingeschlossen, die den New York Kriterien für ankylosierende Spondylitis entsprachen und von denen über mindestens vier Jahre ein klinisches und radiologisches Follow Up verfügbar war. Die Patienten waren im Schnitt 41 Jahre alt, zu 75% männlich und im Durchschnitt seit 17 Jahren symptomatisch. In PSOAS erfolgten radiologische Untersuchungen bei Einschluss und in der Folge in Abständen von zwei Jahren, sowie ein klinisches Follow Up alle sechs Monate. NSAR und TNFi wurden in dieser Kohorte häufig verwendet: Bei Einschluss in PSOAS nahmen 66% der Patienten NSAR und 46% standen unter Therapie mit TNF-Inhibitoren.

Nach vier Jahren war die radiologische Progression, gemessen mit dem Stoke Ankylosing Spondylitis Spine Score (mSASSS) bei Patienten, die NSAR eingenommen hatten, signifikant geringer als bei Patienten, die keine NSAR eingenommen hatten. Diese Assoziation blieb erhalten, wenn die Daten im Hinblick auf bekannte Störfaktoren wie Geschlecht, Krankheitsdauer, Rauchen und mSASSS bei Einschluss in die Kohorte adjustiert wurden. Die Einnahme von NSAR reduzierte die radiologische Progression auch bei Patienten unter Anti-TNF-Therapie. Auch TNF-Inhibitoren alleine waren über vier Jahre mit reduzierter radiologischer Progression assoziiert. Dieser Effekt war nach zwei Jahren nicht zu beobachten, was Dr. Gensler nicht weiter erstaunte: „Das entspricht unserer klinischen Erfahrung. Damit man einen Effekt auf die radiologische Progression sieht, braucht man mehr Zeit als die in Studien zumeist untersuchten zwei Jahre.“

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