Fit für die Paralympics

Dr. Christian Coppola von der Innsbrucker Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie sorgt gemeinsam mit drei Physiotherapeut:innen* für die Fitness der paralympischen Athletinnen und Athleten. Die Verletzungs-Prophylaxe steht dabei an erster Stelle.

Dr. Christian Coppola steht gerne auf Skiern, immerhin ging er bei FIS-Rennen in allen Disziplinen an den Start. Bei den kommenden Paralympics in Peking ist er für die Gesundheit der Delegation verantwortlich. Erfahrungen für seinen Einsatz sammelte er bereits als Teamarzt bei Weltcup-Rennen. „Es ist Tradition, dass Ärzte unserer Abteilung mit dem ÖSV zusammenarbeiten. Somit kann ich auch von den Erfahrungen meiner Kollegen profitieren“, sagt Coppola im Gespräch mit medonline.at.

Das medizinische Spektrum, das ihn bei den Paralympics erwartet, reicht von der Unterstützung des Teams bei der Einhaltung von Anti-Doping-Richtlinien und Covid-Präventions-Maßnahmen über die Verletzungs-Prophylaxe bis hin zu Behandlungsmaßnahmen bei Erkrankungen oder Verletzungen. Ob sich extreme Kälte so wie schon bei den Olympischen Spielen im Februar als besondere Herausforderung erweist, bleibt aktuell noch abzuwarten. „Wir haben zum Glück eine exzellente Ausrüstung zur Verfügung gestellt bekommen, zudem helfen die Physiotherapeutinnen den Athleten beim optimalen Aufwärmen um Gelenkverletzungen vorzubeugen. Dazu gehören auch Atemtechniken, um die Atemwege bei der Kälteadaptation zu unterstützen“, weiß Coppola.

PARALYMPICS – OEPC, equipping Beijing 2022
GEPA pictures/ Mathias Mandl

Dr. Christian Coppola

Als Traumatologe mit Schwerpunkt Kniegelenk ist Coppola auf die Versorgung von Wunden und Verletzungen vorbereitet. „Gerade bei Parasportlern besteht mitunter ein erhöhtes Verletzungsrisiko, da sie sich bei Stürzen möglicherweise nicht so gut selbst abfangen können wie Sportler ohne Beeinträchtigung“, sagt Coppola.

Bei allen Verletzungen, die eine stationäre Behandlung erfordern, wird Coppola die Sportler begleiten. „Im Falle ernsterer Verletzungen werden wir zusammen mit den Ärzten im Krankenhaus über das klinische Management entscheiden.“ Dass dies im Ernstfall auch unter Mithilfe von Dolmetschern gut funktioniert, zeigte das Beispiel von Rodler Yannick Müller, der sich bei den Olympischen Spielen Anfang Februar im Training einen offenen Unterarmbruch zuzog und noch in China operiert wurde.

Im Unterschied zu seiner Tätigkeit an der Innsbrucker Universitätsklinik wird Coppola im Paralympischen Dorf neben der Funktion des Arztes auch die eines Betreuers übernehmen: „Ich bin vor Ort Mitglied einer großen Delegation – herauszufinden, wer wann was braucht, gehört da selbstverständlich dazu.“

*Mit dabei im Medical Team sind die Physiotherapeuten Naima Gaidoschik und Felix Peselj für Ski Alpin sowie Carmen Hausmann für Ski-Nordisch & Snowboard