
Polyneuropathie ist häufig und selten zugleich
In Österreich wird die Zahl der Patienten mit hereditärer Neuropathie auf rund 3.200 geschätzt. Durch die Kenntnis zahlreicher involvierter Gene werden erste kausale Therapien entwickelt. (Medical Tribune 39/19)
Polyneuropathien sind grundsätzlich häufige Erkrankungen, denn acht bis zehn Prozent aller Menschen ab dem 50. bis 60. Lebensjahr sind in unterschiedlichster Ausprägung davon betroffen, und mit zunehmendem Lebensalter steigt die Inzidenz. Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Im Normalfall sind ZNS und Rückenmark nicht involviert. Erworbene Formen können durch Diabetes mellitus, Alkoholabusus, Chemotherapien, aber auch Entzündungen oder paraneoplastische Syndrome bedingt sein. Angeborene Formen der Polyneuropathie hingegen werden den seltenen Erkrankungen zugerechnet, wobei sie innerhalb dieser Gruppe wiederum zu den häufiger auftretenden Störungen gehören. Nach ihren Erstbeschreibern werden hereditäre Polyneuropathien auch als Charcot-Marie-ToothSyndrom (CMT) bezeichnet.