Refluxösophagitis und Karzinomrisiko
Eine inkonsequent behandelte chronische gastroösophageale Refluxkrankheit kann neben peptischen Stenosen auch das Risiko für Adenokarzinome des Ösophagus erhöhen. In einer schwedischen Studie wurde nun untersucht, ob die Art der Behandlung – medikamentös versus chirurgisch – sich auf das Krebsrisiko auswirkt.
Dazu wurden Daten aus dem Nordic Antireflux Surgery Cohort sowie Registerdaten aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden verwendet. Dadurch wurden in die Studie über 942.000 Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit eingeschlossen: Davon waren über 48.400 operiert worden (Durchschnittsalter 66 Jahre, 56 % männlich) und über 894.000 waren medikamentös (Durchschnittsalter 71 Jahre, 48 % männlich) behandelt worden.
In der Gruppe der operierten hatten über 30.500 Patienten eine schwere Refluxkrankheit und in der Medikamentengruppe über 264.000. Die operierten Patienten wurden durchschnittlich 13 Jahre und die medikamentös Therapierten durchschnittlich fünf Jahre nachbeobachtet.
Unter den Operierten entwickelten 177 Patienten ein Adenokarzinom der Speiseröhre (0,4 %); das Risiko war am höchsten in den ersten zehn Jahren nach der Operation und nahm danach ab; in der Subgruppe der Patienten mit schwerer Refluxösophagitis entwickelten 149 Patienten ein Karzinom. In der medikamentös therapierten Gruppe kam es zu 2.368 Adenokarzinomen (0,3 %). Auch in dieser Gruppe war das Risiko unmittelbar nach der Diagnosestellung am höchsten und nahm dann ab. Das Risiko sank somit in beiden Therapiegruppen im Laufe der Zeit auf das Niveau des Bevölkerungsdurchschnitts.