
Reiserückkehrer mit Fieber geben Rätsel auf
Einer von 200 bis 500 febrilen Reiserückkehrern stirbt an der zugrunde liegenden Erkrankung. Primär lebensbedrohliche oder hochkontagiöse Ursachen gilt es daher rasch auszuschließen. Der Grundsatz lautet zunächst: „Häufiges ist häufig, Seltenes selten“. (Medical Tribune 23/18)
An erster Stelle steht bei Reiserückkehrern mit Fieber die geografische Anamnese. Dabei interessieren lokale Ausbrüche, aber auch die epidemische Ausbreitung von Chikungunya und Zika in Lateinamerika. Unter den tropischen Fieberursachen dominiert unter Patienten nach Afrikaaufenthalt die Malaria, nach Asien- und Lateinamerikareise das Dengue-Fieber, schreibt das Team um Dr. Andreas Neumayr vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel. Angesichts der hohen Dynamik erscheint das Hinzuziehen eines Tropen- oder Reisemediziners sinnvoll. Wichtige Informationen liefern Reisedauer und Krankheitsbeginn. So kann man bei Patienten, die erst nach der Reise fiebern, anhand der maximalen Inkubationszeit (s. Tabelle) bestimmte Ursachen bereits ausschließen. Diese Einordnung nützt im Falle einer Malaria allerdings kaum. Diese kann sich selbst nach Monaten, teils sogar nach mehr als einem Jahr manifestieren. Zur Erinnerung: Eine Prophylaxe bietet keinen vollständigen Schutz. Außerdem verzichten Reisende mit Migrationshintergrund, die Freunde und Verwandte besuchen, häufig auf die medikamentöse Vorsorge.