3. März 2025Medizin und ich

Heuer wird alles sicherer

Als ich noch jung und trotz aller Qualifikationen und Spitzennoten einfach ein Ärzteschwammerl unter vielen anderen war, verdiente ich meinen Lebensunterhalt nicht wie damals oft empfohlen mit Taxifahren, sondern mit Praxisvertretungen.

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BB
Abbildung: MedTriX

Zum Autofahren kam ich dabei auch genug. Ich kann mich noch mit Schrecken an meinen ersten Vertretungstag in der schönen steirischen Pampa erinnern. Nach erfolgreichem Kampf mit der Praxis-EDV, den Ordinationshilfen und der dortigen Landbevölkerung – «Wer iss’n des? Des is ja a Frau!» – bekam ich die Hausbesuchsliste. Nur ein paar Hausbesuche wären es zum Einstieg, hatte der Kollege gesäuselt. Es waren an die 20. Und ich legte im Verlauf des Nachmittags und Abends 108 Kilometer zurück. Und das ohne Navi und zu einer Zeit, als es zwar schon Handys gab, aber keinen flächendeckenden Empfang. Und wenn es irgendwo schon Kohlschwarz heißt, sollte man als junge Vertretungsärztin Angst bekommen, zumal Nummer 2 ganz sicher neben Nummer 44 ist und gegenüber von Nummer 99. Und das ganze Spielchen für eine Tagespauschale, für die meine jetzige Vertretungsärztin (wunderbare Frau, ich liebe sie, und die Patienten auch) gerade einmal anderthalb Stunden in meiner gut organisierten und sauberen Ordination, unterstützt von der besten Assistentin, die man sich wünschen kann, vor sich hinwerkelt.

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