Der Hausarzt als Gatekeeper
Irgendwie gefällt mir die Bezeichnung Hausarzt als Gatekeeper nicht. Wir als Türsteher mit muskelbepackten Oberarmen und furchterregendem Blick: „Nö, Du kommst hier nicht rein!“ Zu begrenzt sind die medizinischen Ressourcen und zu viele die medizinischen Notwendigkeiten. Und noch viel mehr die Forderungen und Wünsche.
Ich persönlich sehe mich da eher als „Router“. Meine Patienten kommen prinzipiell mit allen Leiden und Wehwehchen zuerst zu mir. Und dann schauen wir gemeinsam, ob meine hausärztliche Kunst und meine kassengegebenen Möglichkeiten auslangen, um das Problem zu beheben. Wenn nicht, dann werden sie weitergeleitet. In die richtige Fachrichtung zu einem Kollegen oder einer Kollegin, die ich empfehle oder die sich die Patienten natürlich auch selber aussuchen können. Und nein, das ist weder entmündigend noch diskriminierend. Das ist notwendig.