7. Mai 2024Kurz gemeldet

ÖÄK fordert Ausbau des öffentlichen Impfprogramms

Steigende Fälle bei Masern- und Keuchhustenerkrankungen zeigen deutliche Impflücken auf, denen es laut der ÖÄK entgegenzutreten gilt.

In diesem Zusammenhang sieht ÄK-Präsident Steinhart ein Sicherheitsrisiko in der derzeit diskutierten Apothekenimpfung und beobachtet die Rückkehr überwunden geglaubter Erkrankungen – aktuelle Beispiele sind Masern und Keuchhusten. Um die Durchimpfungsrate zu erhöhen, stellt die ÖÄK folgende Forderungen auf:

  • Impfen ist aus sehr guten Gründen eine ärztliche Leistung und muss es auch in Zukunft bleiben.
  • Die im Finanzausgleichsgesetz zusätzlich für die Impfung freiwerdenden 90 Millionen Euro müssen vor allem für das Schließen von Impflücken verwendet werden.
  • Der Impfpass soll regelmäßig, insbesondere im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, geprüft werden, damit Impfungen rechtzeitig aufgefrischt werden.
  • Die Rahmenbedingungen für Impfungen in den Ordinationen müssen weiter verbessert werden. Die Ärztekammer fordert im Interesse der Patientinnen und Patienten die Bereitstellung von Impfstoffen und die Abgabe von Medikamenten direkt in den Arztpraxen.
  • Die im Kinderimpfprogramm etablierte Pneumokokken-Impfung sollte auch für Erwachsene kostenlos bereitgestellt werden.
  • Die alle zehn Jahre notwendige Auffrischung der Vierfach-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten sollte zukünftig niederschwellig und kostenlos angeboten werden.
  • Neu ins kostenlose Impfprogramm aufgenommen werden sollten die Impfungen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sowie gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) für Seniorinnen und Senioren.
  • Ein bundesweites Impfprogramm sollte alle Altersgruppen einschließen und die finanziellen Hürden, gerade mit einem Blick auf die Senioren, schließen.
  • Letztlich sollten alle im Österreichischen Impfplan empfohlenen Impfungen kostenfrei angeboten werden.

Österreichische Ärztekammer
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