Italien: Tausende demonstrieren gegen Impfpflicht für Kinder
10.07.2017 – Samstagnachmittag haben rund 10.000 ItalienerInnen in der norditalienischen Stadt Pesaro gegen eine von der italienischen Regierung eingeführte Impfpflicht für Kinder demonstriert. Die DemonstrantInnen plädierten für die Abschaffung der Impfpflicht sowie für das Recht der Eltern auf freie Entscheidung, ob sie ihre Kinder impfen wollen oder nicht.
Die ab September 2017 geltende Impfpflicht gilt für insgesamt zehn Kinderkrankheiten wie Masern, Hirnhautentzündung, Tetanus, Kinderlähmung oder Keuchhusten. Das umstrittene Recht sieht vor, dass Eltern nicht geimpfter Kinder beim Jugendamt gemeldet werden und sogar das Fürsorgerecht verlieren können. Bußgelder von bis zu 7.500 Euro können anfallen. Nicht geimpfte Kinder im Alter bis zu sechs Jahren werden künftig außerdem nicht in Krippen, Kindergärten oder Vorschulklassen aufgenommen.
Die GegnerInnen bestritten eine Masern-Epidemie in Italien, verwiesen darauf, dass in den meisten europäischen Ländern keine Impfpflicht bestehe (wie auch in Österreich), beschuldigten die Regierung, im Dienst der Pharma-Lobbys zu stehen und erklärten, dass Impfschäden gezielt verschwiegen werden.
Wegen einem möglichen Zusammenhang von Impfungen und des Anstiegs von Autismus-Fällen ist die Zahl der ImpfgegnerInnen stark angestiegen.
Quelle: APAMED