MSF: Rückblick auf „traurige Rekorde“
Ärzte ohne Grenzen zog Ende Mai Bilanz über ein turbulentes und tödliches Jahr 2015 und forderte eindringlich eine Änderung der Flüchtlingspolitik.
„Sperren Sie Menschen auf der Flucht nicht aus!“ – auf ihrer Jahrespressekonferenz berichtete die Organisation Ärzte ohne Grenzen über ein „Jahr mit sehr traurigen Rekorden“ und forderte gleichzeitig in einem offenen Brief an Bundeskanzler Mag. Christian Kern eine Kursumkehr in der Flüchtlingspolitik. Die beschlossene Asylverschärfung bedeute eine „De-facto-Abschaffung des Rechts auf Asyl für Kriegsflüchtlinge in Österreich“, kritisierte Margaretha Maleh, Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen Österreich. „Würden alle Länder reagieren wie derzeit die EU-Staaten inklusive Österreich, gäbe es bald keine Flüchtlinge mehr, denn sie würden in den Kriegsgebieten eingeschlossen bleiben und sterben.“