Volkshilfe fordert dringend weitere Schritte in der Pflegereform
Angesichts der bevorstehenden Finanzausgleichsverhandlungen fordert die Volkshilfe Österreich weitere Maßnahmen im Pflegebereich. Auf einer Pressekonferenz zum Thema Pflegereform mahnte Präsident Ewald Sacher: „Die Pflegereform darf nicht einschlafen, sondern muss fortgesetzt werden.“ 2023 werde dabei ein entscheidendes Jahr sein, um wichtige Weichen zu stellen.
Im Rahmen dieser Veranstaltung drängte Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Österreich, auf dringende weitere Maßnahmen: „2024 stehen Nationalratswahlen an. Was heuer nicht in Angriff genommen wird, bleibt sehr lange unerledigt“, so Sacher. Das sei aber angesichts der Herausforderungen im Pflegebereich nicht vertretbar.
Das allergrößte Problem in der Pflege sei der Personalmangel, die Attraktivität des Pflegeberufes müsse dringend erhöht werden, forderte Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich „Derzeit sind bei der Volkshilfe 5.500 Pflegekräfte beschäftigt, 370 Mitarbeiter:innen fehlen aktuell – Tendenz steigend, denn die Boomergeneration geht nach und nach in Pension und die Belastung für die Pflegekräfte steigt ständig“, zeigte Fenninger auf. Einer Studie (2019) der Gesundheit Österreich GmbH zufolge fehlen bis 2030 insgesamt rund 90.000 Pflegekräfte in Österreich. Auch der Vergleich mit anderen Ländern zeigt die Personalknappheit auf (Quelle: Eurostat 2019, Momentum Institut): So kommen hierzulande 16 Pflegekräfte auf 1.000 Einwohner, während es in Norwegen 60 sind.