Ärztekammer-Panorama mit Fokus auf das Coronavirus
Woche für Woche präsentiert Ihnen medonline.at die neuesten Meldungen aus den Ärztekammern.
Aufruf aller Ärztekammern
Aufgrund der Corona-Epidemie rufen alle Ärztekammern dazu auf, alle nicht zwingenden Ordinationsbesuche zu verschieben; wenn ein Ordinationsbesuch unbedingt erforderlich ist, dann sollte er nur nach telefonischer Abklärung und Terminvereinbarung erfolgen. Pünktlich zum Termin erscheinen, um Wartezeiten zu vermeiden. Unbedingt Hände waschen vor dem Ordinationsbesuch. Keinesfalls ist eine Ordination aufzusuchen, wenn man Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 aufweist. In letzterem Fall ist unbedingt 1450 zu kontaktieren.
Ärztekammer für Steiermark
Immer mehr Ärzte bieten telefonische Betreuung an
In Zeiten von COVID-19 ist jeder persönliche Kontakt ein Infektionsrisiko. Deswegen bieten immer mehr steirische Ärzte alternativ eine telefonische oder Video-Betreuung an. „Durch telefonische Betreuung bleibt die ärztliche Versorgung gesichert. Wir empfehlen allen, dieses Angebot nach Möglichkeit zu nutzen“, sagt der steirische Ärztekammerpräsident Dr. Herwig Lindner. Nähere Informationen gibt es über die Ärztesuche (https://www.aekstmk.or.at/46) auf der Website der Ärztekammer Steiermark. Dort sind es alle Telefonnummern und teilweise auch E-Mail-Adressen und Websites der Praxen ersichtlich.
„Allein die steirischen Kassenvertragsärztinnen und -ärzte haben im Schnitt rund eine 250.000 Patientenkontakte pro Woche in ihren Ordinationen. Die teilweise Umstellung auf telefonische Betreuung ist also ein ganz wesentlicher Beitrag zur Eindämmung der Corona-Krise“, so der steirische Ärztekammerpräsident. Er danke allen Kolleginnen und Kollegen, die beispielgebend vorangegangen sind und diese Angebote über ihre Praxis-Websites offen kommunizieren.
Ärztekammer für Wien
Zentrale Rolle von Ärztefunkdienst und Gesundheitstelefon 1450
Das Gesundheitstelefon 1450 ist das zentrale Kommunikationstool mit der Bevölkerung im Kampf gegen das Corona-Virus und wird zur präzisen Lenkung der Patientenströme genutzt. Mit dem „Mobile Home Sampling Team“ des Ärztefunkdiensts haben es die Stadt Wien und die Wiener Ärztekammer geschafft, dass die Wiener zu Hause getestet werden können und nicht quer durch die ganze Stadt fahren müssen. Das sind wirksame Instrumente zur Eindämmung der COVID-19-Ausbreitung und zur Entlastung der Spitäler.
„Im Kampf gegen COVID-19 leisten so viele Menschen gerade großartige Arbeit. Mein besonderer Dank gilt neben dem medizinischen Personal in allen Bereichen vor allem auch den Kolleginnen und Kollegen des Ärztefunkdiensts und des Gesundheitstelefons 1450. Sie sind ein zentrales Puzzlestück im Kampf gegen die Ausbreitung von COVID-19“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Diesem Dank schließt sich Ärztekammerpräsident Dr. Thomas Szekeres an.
Seit Freitag, 28. Februar 2020, 7.00 Uhr, hat der Ärztefunkdienst 141 mit einem „Mobile Home Sampling Team“ die Erstdiagnose und die Erstbetreuung sowie alle weiteren nötigen Hausbesuche von Corona-Verdachtsfällen in Wien übernommen – 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche. Insgesamt haben sich bereits 200 Ärzte beim Ärztefunkdienst 141 gemeldet, die bereit sind, im Rahmen dieser Aktion Dienste zu versehen. Derzeit ist der Ärztefunkdienst mit 22 Autos rund um die Uhr im Einsatz. Daneben stehen auch in der Ärztefunkdienst-Telefonzentrale Ärzte 24 Stunden für telefonische Beratung sowie einen telefonischen Corona-Erstcheck bereit.
Ärztekammer für Niederösterreich
6.400 Schutzmasken für Ordinationen in Niederösterreich
Leider gibt es in Österreich nicht genügend Schutzkleidung, Schutzbrillen und Schutzmasken für das gesamte Gesundheitspersonal. „Wir sind daher sehr froh, dass die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) jenen niederösterreichischen Vertragsärztinnen und Vertragsärzten, deren Risiko am höchsten ist, mit SARS-CoV-2-infizierten Personen in Kontakt zu kommen, nun 6.400 FFP3-Masken zur Verfügung stellt“, erklärt der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Dr. Christoph Reisner, MSc.
Die Landesstelle NÖ der ÖGK hält für niedergelassene Vertragsärzte für Allgemeinmedizin sowie Vertragsfachärzte für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, für Kinder- und Jugendheilkunde sowie Vertragsfachärzte für Innere Medizin inklusive Vertragsärzte für Pneumologie ab 18.3. jeweils fünf Atemschutzmasken der Klasse FFP3 pro Ordination bereit.
MR Dr. Dietmar Baumgartner, Vizepräsident der Ärztekammer für Niederösterreich und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, betont angesichts der Restriktionen auf bestimmte Fachgruppen: „Hätten wir selbst Masken in ausreichender Zahl, würden wir diese sehr gerne allen unseren Ärztinnen und Ärzten großzügig zur Verfügung stellen. Im Augenblick müssen wir aber zusammenhalten, um diese für alle von uns sehr herausfordernde Situation bestmöglich zu meistern.“