13. Juni 2024Immunstärkende Therapien

ESCMID: Neuer Ansatz gegen arzneimittelresistente Tuberkulose

Die Tuberkulose (TB) stellt nach wie vor eine globale Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar, insbesondere aufgrund des Auftretens von multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB). Jährlich werden weltweit Millionen neuer TB-Fälle diagnostiziert, wobei allein im Jahr 2022 7,5 Millionen Neuinfektionen und 1,3 Millionen Todesfälle verzeichnet wurden. MDR-TB, die resistent gegen die gängigen Antibiotika ist, trug zu 410.000 Fällen und 160.000 Todesfällen bei. In Anbetracht dieser besorgniserregenden Zahlen sind innovative Ansätze zur Behandlung der Krankheit dringend erforderlich.

Sekundäre Tuberkulose in der Lunge und Nahaufnahme des Bakteriums Mycobacterium tuberculosis, 3D-Illustration
Fanii/AdobeStock

Ein vielversprechender Ansatz zur Bekämpfung von TB, insbesondere MDR-TB, sind die sogenannten host-directed therapies (HDTs). Diese Therapien zielen darauf ab, das körpereigene Immunsystem zu stärken und somit die Fähigkeit des Körpers zu verbessern, die Infektion zu bekämpfen. Auf dem diesjährigen ESCMID Global Congress (ehemals ECCMID) in Barcelona präsentierte Associate Professor Susanna Brighenti vom Center for Infectious Medicine (CIM), ANA Futura am Karolinska-Institut in Stockholm, die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich.

Resistenzen als großes Problem bei Tuberkulose

„Mycobacterium tuberculosis (Mtb) hat die Fähigkeit entwickelt, die menschliche Immunantwort zu manipulieren und die antimikrobiellen Effektor-Funktionen in den Immunzellen des Wirts zu untergraben“, erklärt Brighenti. „Obwohl einige neue antimikrobielle Therapien auf dem Vormarsch sind, bleibt die Behandlung mit Antibiotika ein intensiver und langwieriger Prozess, selbst bei medikamentenempfindlichen Formen der Krankheit. Wichtig ist, dass die Mutationen, die eine Antibiotikaresistenz bewirken, intrinsische Eigenschaften der Mykobakterien sind, die sowohl gegen alte als auch gegen neue Antibiotikagruppen Resistenzen entwickeln, was die Notwendigkeit zusätzlicher Behandlungen noch verstärkt. Neue Behandlungen werden daher im Kampf gegen die Tuberkulose von entscheidender Bedeutung sein“, so Brighenti weiter.

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